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Monolog Technik

Das überfälligste Highlight des Apple Events 2023

Warum ich Cloudspeicher-Tarife kurzzeitig interessanter fand, als neue iPhones und Watches

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Es klingt vielleicht ein wenig bescheuert, wenn ich sage, dass ich beim Apple Event am letzten Dienstag laut aufgejubelt habe, als eine ganz bestimmte Ankündigung auf dem Bildschirm erschienen ist …

Aber ohne Witz: Dass Apples Cloudspeicherdienst iCloud+ nach zig Jahren endlich einen Kapazitätsbump erleben durfte, war für mich so ziemlich DAS Highlight des Abends.

Klar, die neue iPhone 15-Reihe mitsamt neuer Apple Watches ist auch sehr schön und wird signifikante Löcher in mein YNAB-Budget reißen müssen. So wirklich überraschend war das ganze aber dank der regelmäßig rituellen Leak-Parade ja auch nicht mehr.

Dass ich mich aber vielleicht bald nicht mehr in meinem Speicherbedarf einschränken muss, kam für mich wirklich aus heiterstem Himmel und ist für mich fast schon ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

Obwohl, dieses Geschenk muss ich dennoch aus eigener Tasche bezahlen. Und das nicht gerade günstig. 🫠

Speichern mit Wachstumsschmerzen

Es grenzte schon fast an eine Farce, dass Apple einerseits Jahr für Jahr die Qualität der iPhone-Kameras optimiert und verbessert hat, aber im gleichen Zuge komplett vergaß, dass man mit iCloud+ den Nutzer:innen eine allumfassende Speicher- und Synchronisationslösung an die Hand gegeben hat, die nur sehr träge mit dem immer wachsenden Bedarf skaliert ist.

Am 14. September 2015 habe ich mein erstes Speicher-Abonnement abgeschlossen und mir damit ein Upgrade von den (auch heute noch) kostenlos inkludierten 5 GB gegönnt.

Im Jahre 2015 hat man für einen 10er nur schlappe 1 Terabyte bekommen …

Für 3,99 € im Monat bekam ich fortan 200 GB. Obwohl, das stimmt nicht ganz, denn keine Woche später bekam ich eine E-Mail von Apple, dass die Preise der Speicherpläne reduziert wurden und ich nur noch 2,99 € pro Monat zu zahlen hatte. Nett von denen.

Der nächstgrößere – und letzte – Schritt wäre damals 1 TB für 9,99 € im Monat gewesen. Alles darüber hinaus hätte man dann entweder wieder weglöschen oder steinzeitmäßig auf externe Speichermedien auslagern müssen.

Bis in den Oktober 2019 kam ich scheinbar aber mit meinen 200 GB aus. Danach musste ich ein Upgrade auf die höhere Stufe wagen, um meine ganzen Fotos, Screenshots und mittlerweile auch Gerätebackups gesichert zu wissen.

Für die 9,99 € bekam ich mittlerweile aber sogar satte 2 Terabyte. Kein schlechter Deal, dachte ich mir und hoffte auf ähnliche Preissenkungen in den kommenden Jahren und Gerätegenerationen.

Nur leider ließen die, gemeinsam mit generellen Erweiterungen des Speicherportfolios, lange auf sich warten. Um nicht zu sagen, dass sie einfach so gar nicht passiert sind.

Bis heute sind sowohl die einzelnen Speicherabstufungen, als auch die Preise unverändert geblieben. Dabei konnte ich doch nicht der einzige Nutzer sein, der langsam aber sicher die Grenzen des Möglichen ausgereizt hatte, oder?

Speichern wie 2015 – auch heute noch …

Wege aus der Datenkrise?

Die ältesten Daten in meiner iCloud-Mediathek reichen bis in den Februar 2015 zurück. Alles von vorherigen iPhones lebt in einer uralten iPhoto-Bibliothek auf meinem heimischen Server.

Gerne hätte ich auch diese Daten schon längst auf das Wölkchen gezogen, um zu jeder Zeit in vergangenen Erinnerungen zu schwelgen und Gebrauch von den grandiosen Suchfunktionen in der iOS Fotos-App zu machen. Aber irgendwie hab ich mich das bisher selbst mit den vorhandenen 2 Terabytes nicht getraut. Dabei scheint der Katalog eigentlich „nur“ läppische 100 GB groß zu sein.

Der Großteil meines Speicherkontingents geht für Fotos und Videos drauf.

Aber ich drohte bereits mit immer größer werdenden Schritten auf das Ende der Speicher-Fahnenstrange zuzurasen. Und irgendwie war die Aussicht auf ein baldiges Upgrade relativ trübe. Auch in Apples Support-Foren haben einige ähnlich gebeutelte User vergeblich nach Hilfe gesucht.

Ein Workaround wäre zumindest möglich gewesen: Wenn man sich für monatlich schlappe 31,95 € ein Apple One Premium-Abonnement klickt und zusätzlich noch den iCloud+ 2-TB-Plan on-top, käme man immerhin auf den doppelten Platz von 4 Terabyte. Nur wären die dann in Summe zu blechenden 41,94 € pro Monat schon relativ happig, wenn man das ganze allein nur für sein desolates Datenmessi-Dasein tun möchte.

Und dann kann man vielleicht nicht mal wirklich was mit den ganzen anderen Services anfangen, die man jetzt auch noch mit an der Backe hat …

Wer viel speichert, hat keine Zeit für mehr Spiel, Sport und Spaß.

In Apple One bekommt man viel geboten. Für meinen Geschmack und Bedarf leider nur zu viel.

Freude und Frust vereint

Doch Apple hatte in diesem Jahr wohl endlich Gnade mit uns Speicherwütigen. Ganz am Ende des Events, nach den großen und langersehnten Ankündigungen, kam endlich die Nachricht des Abends für mich: iCloud+ bekommt zwei weitere Speichertiers verpasst – 6 TB und 12 TB! Well, that escalated quickly.

Und nicht nur ich hab bei dieser Ankündigung relativ laut aufgejubelt (zur Belustigung meiner Freundin nebendran). Scheinbar war selbst die ein oder andere anwesende Person der Technologie-Journaille im Steve Jobs Theater ebenso von mehr Platz für die persönliche Vorratsdatenspeicherung begeistert.

Dennoch ist es irgendwie ein klein wenig schade, dass die lediglich zwei neuen Tarife mit so extrem großen Abständen zueinander gestaltet sind. Gerade im Anbetracht der Preise, die aktuell auf vielen Tech-News-Seiten herauszulesen sind.

Für den dreifachen Speicherplatz muss man entsprechend den dreifachen Preis hinlegen: 29,99 € / Monat für 6 TB. Will man gleich mit 12 TB herumflexen, muss man sich saftige 59,99 € monatlich aus der Kreditkarte nuckeln lassen.

Da würde ich mir schon gerne ein paar mehr Zwischenstufen wünschen. Wo wäre das Problem da noch einen 4 Terabyte-Tier einzupflegen, der mit entsprechend nur 19,99 € im Monat zu Buche schlagen würde?

Ich meine, warum sollte ich jetzt schon vorsorglich für den dreifachen Speicherplatz zahlen, wenn ich erstmal nur mit der Verdopplung meines bisherigen Daten-Footprints beschäftigt bin?

So gesehen hat sich meine initiale Begeisterung für diese eigentlich schöne und mehr als überfällige Ankündigung ein wenig geschmälert.

Aber andererseits käme ich so weiterhin (wie seit Jahren schon) mit nur 256 GB an Gerätespeicher in meinen iPhones und iPads aus und dabei sogar noch günstiger weg, als wenn ich versuche alles auf dem Gerät selbst zu horten. Und mit alternativen Cloud- und Sync-Lösungen will ich erst gar nicht anfangen. Uff, nee …

Ab dem 18. September – gemeinsam mit dem Start von iOS 17 und watchOS 10 – sollen die neuen Tarife verfügbar sein.

Vielleicht hab ich mir auch bis dahin überlegt, ob ich nun in den sauren Apfel (sic!) beißen, oder erstmal weiterhin mit dem Platzbedarf meiner Fotolibrary in der Cloud haushalten werde …


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